Montag, 24. August 2009

Engadin 25.07. - 08.08.2009

Freitag, 24.07.2009
Wir starten von Aachen gegen 17.30, nächtigen in der Jugendherberge Breisach am Rhein. Nachdem wir ausgepackt haben, ziehen wir noch mal los ins Städtchen, welches ja lt. diverser Beschreibungen recht nett sein soll. Nun ja, Freitags abends werden wohl schon um 23.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Wir wollten eigentlich nur noch ein Weinchen schlotzen nach der langen Fahrt.....
Wieder zurück in der JH, fällt Ortrud ein, dass wir noch 2 Piccolos im Wagen haben. Gesagt, getan: Wir stoßen auf unserem Zimmer mit pipiwarmem Sekt auf einen hoffentlich schönen Urlaub an.

Samstag, 25.07.2009
Wir fahren weiter durch die Schweiz – Basel, Zürich, Chur etc. Machen Rast am Rasthof "Heidiland" in der Ostschweiz. Hier werden, im Gegensatz zu anderen Raststätten, die Speisen frisch zubereitet. Wir essen beide eine Gemüsepfanne und trinken noch einen Saft dazu, ebenso einen Cappuccino. Das Ganze kostet umgerechnet noch keine 10 Euro. Für eine Raststätte, frisch gebrutzeltes Gemüse und für die Schweiz eigentlich recht preiswert.

Wir kommen am frühen Abend in Pontresina an. Dort haben wir "dieses Haus" angemietet, in der über 30 Leute Platz haben. In der 1. Woche sind wir auch so viele, in der 2. reisen einige wieder ab. Ortrud und ich teilen uns ein 6-er Lager zusammen mit den Mädels, die auch mit auf Teneriffa waren, bis auf eine, die nicht mit ins Engadin kam, diese wurde dann durch eine andere ersetzt ;o)
Es ist ziemlich eng. Es gibt die berühmten Etagenbetten. Eigentlich will ich unten schlafen, aber frei nach dem Motto 'Wer zuerst kommt, mahlt zuerst' ist unten alles schon belegt. Also schlafe ich mit Ortrud oben. Aber ich kenne mich: Nachts muss ich garantiert zur Toilette und mache dann mit meinen Kletteraktionen im Dustern die halbe Mannschaft wach. Okay, wir werden sehen.
Nach dem Auspacken werden oben im Gemeinschaftsraum noch einige Dinge bekakelt.

Hierbei muss erwähnt werden, dass die rund 30 Leute verschiedene Interessen haben. Es ist alles dabei: Hochtourengeher, die in Seilschaften auf Gletscher gehen, Kletterer und Klettersteig-Liebhaber, und Leutchen aus der Tourengruppe, so wie ich, die halt Touren machen und leichte Dreitausender besteigen wollen. Also wird sich der ganze Haufen etwas aufteilen.

Danach gehen wir noch mit ein paar Leuten beim örtlichen Italiener essen und alsbald ist auch schon Bettruhe angesagt.

Sonntag, 26.07.2009
Einige sind schon etwas länger hier und deshalb akklimatisiert. Ortrud läuft auch gleich am ersten Tag mit denen auf den ersten Dreitausender, nämlich den Piz Julier (3.380m). Ich lasse es gemütlich angehen und laufe mit einem Grüppchen um den Silser See herum. Leichter Anstieg, so bis um 2.000 m herum. Eine traumhafte Tour !!

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Das Dorf Grevasalvas oberhalb des Sees

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Klatschmohn in allen Formen und Farben – wenn es überhaupt Klatschmohn ist ;o)

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Montag, 27.07.2009
Ortrud und ich laufen mit ein paar Leutchen heute auf den Piz Lagalp (2.950 m). Für mich eine nette Dreitausender-Einstiegstour.

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.... und täglich grüßt das Murmeltier ;o)

Dienstag, 28.07.2009
Die Wetterlage ist momentan stabil. Deshalb nehmen wir uns heute den Piz Languard (3.262 m) vor. Fahren mit der Sesselbahn von Pontresina aus hoch bis zur Bergstation auf 2.100 m, von dort aus dann erstmal gemächlich hoch..... Denkste. Es sind einige von den gut akklimatisierten Leuten dabei, andere, die sich daheim im Flachland die Zeit mit Marathonlaufen vertreiben und andere Sportskanonen. Ich hatte nach meinem Teneriffa-Urlaub, aus dem ich eigentlich fit wie'n Turnschuh heimgekehrt war, null Sport mehr für meine Kondition gehabt– aus den in meinem Blog schon erwähnten Gründen und obendrein noch 4 Kilo zugenommen. Demnach schlapp ist meine Kondition. Demnach mittlerweile 11 Kilo Übergewicht zu schwer für meinen eigentlich grazilen Knochenbau. Die anderen rennen mir weg, Ich lasse sie ziehen. Hocke mich erst einmal an eine Weggabelung, bei der es rechts ab Richtung Fuorcla Pischa und Paradis-Hütte geht. Esse meinen Apfel, trinke an der Pulle, da kommen Werner, Beatrix und Hildegard an. Sie haben heute genau diese Tour vor, nein, nicht auf den Languard, sondern bis zur Fuorcla, dann ein Stück zurück, hinab in ein wunderschönes Tal, wieder hinauf zur Paradis-Hütte, dort eine leckere Gerstensuppe gegessen, dann wieder zurück zur Sesselbahn. Eine wunderschöne Tour. Danke Euch Dreien, dass Ihr mich ins Schlepp genommen habt. Ich wäre fast wieder umgekehrt und runter gelaufen und gefahren nach Pontresina. So habe ich mit denen eine traumhafte Tour gemacht, wieder an Höhe gewonnen, so 2.800 m. Zum Eingewöhnen halt.

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St.Moritz und See von oben – über allem thront der Piz Julier

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Rechts der Piz Languard – Warte, Du kommst auch noch dran.... ;o)

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Ziemlich in der Mitte einer der Gletscher – irgendwie sieht man schon, dass er geschrumpft ist

Mittwoch, 29.07.2009
Mache mit Beatrix, Werner und Angela wiederum eine Tour zur Höhengewöhnung. Von Muottas Muragl aus – vorher mit der Zahnradbahn hinauf gefahren – hinab in ein kleines Tal, wieder hinauf, an der Segantinihütte, die z. Zt. umgebaut wird, vorbei, zur La Sours (knapp 3.000 m), von dort aus über den Schafberg zurück hinab nach Pontresina. Ebenfalls eine schöne Tour. Langsam merke ich, dass ich fitter werde.

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Auf Muottas Muragl – die Seen und St. Moritz von oben

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Unterer Teil vonPontresina und das lange Rosegtal dahinter – irgendwo ganz hinten am Eingang zum Rosegtal ist unsere Unterkunft

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:o))

Donnerstag, 30.07.2009
Heute fahren wir fast mit der ganzen Mannschaft los. Es geht mit der Diavolezza-Bahn hinauf zu gleichnamiger Hütte(2.973 m) Einige nehmen sich den Klettersteig am Piz Trovat vor, andere wiederum gehen zum Gletscher hinunter und sehen sich dort um. Ich laufe auf den Munt Pers (3.207 m). Er ist locker zu gehen. Mir geht es mittlerweile so gut, dass ich diesen Buckel glatt noch ein 2. Mal rauf laufen könnte ;o)
Der Großteil der Gruppe bleibt abends auf der Hütte, nächtigt dort um morgen früh gegen 5 Uhr zum Piz Palü aufzubrechen um dann in rd. 4.000 m durch Eis und Schnee zu stapfen. Wir, der Rest, sitzen abends bei angenehmen Temperaturen in Pontresina auf der Terrasse *ätsch*.

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Gletscher vom Munt Pers aus aufgenommen

Freitag, 31.07.2009
Hm, heute nehmen wir uns dann mal den Piz Bellavita vor. *hüstel*. Tja, heute Zwangspause, von Petrus auferlegt. Fange heute endlich mal an, dieses Buch von diesem Autor zu lesen. Tut mir ja leid für die Mitruhenden im Ruheraum der Sauna, wenn ich jetzt ab und zu einen lauten Lacher von mir gebe aber das Buch ist zu köstlich :-)

Samstag, 01.08.2009
Ortrud und ich sind heute alleine unterwegs und laufen von unserer Unterkunft aus ins Roseg-Tal auf den gleichnamigen Gletscher zu, wollen hoch zur Tschierva-Hütte, dort einkehren, dann wieder runter. Wir müssen uns eigentlich etwas beeilen, weil wir abends um 18.00 Uhr die letzte Sesselbahnfahrt zur Alpe Languard kriegen wollen, denn: heute ist in der Schweiz Nationalfeiertag (Info hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Bundesfeiertag - manche Sachen lassen sich aus unerklärlichen Gründen einfach nicht verlinken *grummel*). Bei Anbruch der Dunkelheit werden auf vielen Hütten so genannte Höhenfeuer entzündet und in den einzelnen Orten Feuerwerke abgeschossen. Nun, der Tag läuft wie folgt ab: Wir frühstücken lange, auf der Terrasse, mit Stefan und Ulla zusammen, zockeln gegen Mittag dann mal los. Das Roseg-Tal ist ein wunderschönes, weites Tal. Wir steigen auf Richtung Tschierva ( 2.583 m) . Es ist schwül, und die Wolken sehen komisch aus. Irgendwie komme ich nicht richtig in die Hufe. Laufe ziemlich langsam bergauf. Kurz vor der Hütte kehren wir um, weil wir sonst nicht schaffen würden, was wir vorhaben. Außerdem sehen die Wolken etwas gewittermäßig aus. Nun gut, joggen wir halt wieder talwärts, gönnen uns zum Abschluss noch eine Kutschfahrt bis zur Unterkunft, packen den Rucksack mit Landjäger-Würstchen, Chips und Schoki und gondeln mit der Sesselbahn hoch zur Bergstation, wo wir Stefan, Ulla, Marie-Louise und Sabine treffen. Hocken noch auf der Wiese, wo Ortrud, Stefan, Ulla und Marie-Louise noch 'ne Runde Doppelkopf kloppen. Ich mache Fotos vom Sonnenuntergang, und Sabine beobachtet die Murmeltiere, so lange, bis Kinder mit Feuerwerkskrachern und Böllern kommen und die putzigen Tierchen verscheuchen. Es wird kalt. Nach dem Genuss eines Tees mit Rum stellen wir uns noch zum Feuer, sehen auf das Tal und die anderen Feuerchen ringsherum, gehen dann zu Fuß hinunter nach Pontresina. Einige, die dort oben im Restaurant das große Essen mit Buffet und allem möglichen Tralala gebucht hatten, bekommen zum Abschied eine Pechfackel in die Hand gedrückt und leuchten uns nett den Weg aus. Wir selbst haben allerdings Stirn- und Taschenlampen dabei. Auf halber Strecke, aber dennoch ziemlich hoch über dem Ort stehen wir vis à vis von einem gigantischen Feuerwerk, welches unten an der Talstation des Sesselliftes abgeschossen wird. So ein Feuerwerk habe ich wirklich noch nicht gesehen. War schon ziemlich spektakulär ! Später im Ort angekommen, gehen wir noch zum Festzelt. Hier spielt sich allerdings so die übliche Kirmes ab. Nicht unser Ding. Wir ziehen heimwärts, treffen dort den Rest der Gruppe singender-trinkender Weise an, gesellen uns mit einem Weinchen dazu und es wird noch ein schöner Abschluss.
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Holzhaufen für das Höhenfeuer an der Bergstation der Languard-Sesselbahn


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Die Abendsonne darf natürlich nicht fehlen :-)

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Höhenfeuer in Aktion

Ich muss noch hinzufügen, dass heute viele, so ungefähr die Hälfte der Riesengruppe, die wir zu Anfang waren, abgereist sind, da sie nur 1 Woche gebucht hatten. Nun ist das Haus leerer, damit größer (*g*) und somit viel mehr Platz ! Wir teilen uns das enge 6er-Lager nun nur noch mit 3 Mädels, jede hat ein komplettes Schrankfach für sich und kann Koffer, Rucksack, Tasche, Schuhe etc. nach oben ins Regal verbannen. Es steht nix mehr im Weg, was nachts beim Toilettengang zur Stolperfalle werden könnte. Ich bin im Etagenbett von oben nach unten gezogen. Ich kann mich einfach aufs Bett plumpsen lassen, ohne Kletteraktionen. In der 1. Woche habe ich bestimmt ein Kilo alleine durch dieses Rauf-und-Runter am Bett verloren. Lag ich oben, fiel mein Buch runter *Klatsch-bumm*, also wieder runterklettern, Buch raufholen. Die direkt daneben lag, war natürlich hellwach. Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil ich fror. Die Wolldecke, wo ist die Wolldecke ? Muss mich freigestrampelt haben. Aber wo ist sie ? Na, unten natürlich. Also: Stirnlampe auf, runterklettern, Decke raufholen. Wachte in der Nacht auf, hatte Durst und griff im Dunkeln nach der Trinkpulle, ergriff sie auch, aber nicht richtig, sie rutschte mir in der Stockdunkelheit aus der Hand und landet wo ? Unten natürlich, wo sonst ? *Peng* *Klatsch* *Kuller* Natürlich war wieder das ganze Zimmer wach. In einer anderen Nacht musste ich zur Toilette. Da ich mit der ziemlich grellen Stirnlampe auch immer irgendwen wach gemacht habe, nahm ich mittlerweile das Display von meinem Handy als Lichtquelle. Mittlerweile hatte ich raus, wie ich mit dem Handy die Leiter am Bett anvisierte, dann einen Fuß darauf stellte, das Handy erstmal oben liegen ließ, damit ich mich mit beiden Händen an der Stiege festhalten konnte. Recht leise (immerhin) unten angekommen, griff ich das Handy, dessen Display mittlerweile schwarz war, schaltete dieses wieder ein und schlich aus dem Zimmer. Draußen war ja dann Licht, per Bewegungsmelder sogar (wie fortschrittlich!). Wieder zurück vom stillen Örtchen, bildete ich mir ein, noch im Lichtschein von draußen mein Bett anzuvisieren, um dann vielleicht erst kurz vor dem Bett und der Leiter das Handy wieder einzuschalten und somit ohne großen Zinnober ins Bett klettern zu können – und stolperte über ein paar Schuhe, die da im Weg lagen, polterte in Richtung Bett und komme unter Vorführung eines doppelten Ritthüglers oder Fallheimers oder wie auch immer diese Figur heißt, vor meinem Bett zum Liegen. Bei diesem eleganten Schwung riss ich rechts neben mir noch irgendeinen Rucksack, der dort im Regal stand, mit in die Tiefe. Natürlich war wieder das ganze Zimmer wach – und – weil's so schön war, die Nachbarzimmer gleich mit. So hielt ich aber wenigstens meine Wanderkameraden alle bei Laune. Abgesehen davon, dass ich hin und wieder mit lautem Schrei aufwachte, weil ich wieder geträumt hatte, ich würde auf dem Rand eine Wolkenkratzer-Daches biwakieren und langsam und gemächlich über diesen Rand rollen. (Wahrscheinlich hatte mein Unterbewusstsein die Angst, aus 3 m Höhe aus dem Bett zu fallen, ins Gehirn eingebrannt)

Jetzt, in der 2. Woche, schlafe ich unten, schlafe ich tief und fest. Ich lese abends nicht mehr im Bett, wobei das Buch auf der Ablage über mir bleibt, habe nachts keinen Durst mehr, muss nicht mehr aufs Klo, die Wolldecke bleibt, wo sie hingehört, und ich träume von der Besteigung hoher Gipfel, aber nichts mehr vom Runterfallen von Hochhausdächern. Es ist jetzt alles viel entspannter.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei meinen Wander- und Schlafkameradinnen für meine nächtlichen Weckaktionen in der 1. Woche entschuldigen.

Sonntag, 02.08.2009
7.00 Uhr. Heut morgen schifft's erstmal . Wir drehen uns noch mal rum. Gegen 9.00 Uhr scheint die Sonne ins Zimmer. Nanu !? Nun ja. Wir frühstücken gemütlich auf der Terrasse und beschließen, weil das Wetter doch nicht so stabil ist, nach Sils-Maria zu fahren und von dort aus durch das Fextal zu wandern. Das Fextal ist ein sehr schönes, wild-romantisches Tal mit vielen kleinen Dörfern und Höfen, genügend, um sich auch unterstellen zu können, denn prompt, so mittendrin, überfällt uns wieder mal ein Gewitter. Kehren in diesem netten Lokal ein, trinken einen Tee, und als es einfach nicht aufhören will zu pladdern und zu blitzen und zu donnern, noch einen weiteren, und noch einen.... Die Karte der Tees in diesem Restaurant ist ellenlang, die meisten trinken hier auch Tee. Wir könnten jetzt die Karte hier rauf und runterprobieren, fragen aber mal den Wirt, ob es eine Möglichkeit gibt, mit dem Bus o.ä. hinunter nach Sils-Maria zu kommen, worauf er antwortet, dass er uns gerne mit dem hauseigenen Bus hinunterbringt, in einer halben Stunde etwa, fährt der Shuttlebus Gäste nach Sils-Maria. Was kostet das ? Nix ? Dankbar lassen wir noch was Geld in dem Lokal, in dem wir noch einen Tee trinken. Die Leute sind ja supernett !!

Mit dem Bus in Sils-Maria angekommen, scheint die Sonne wieder. Ah ja !
Aber nur noch eine halbe Stunde, dann ist endgültig Finito. Es schifft nur noch, und wir verbringen den Rest des Tages in der Sauna.

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Baumstämme machen Leute – oder so.... jedenfalls sind die zwei hier aus echtem Holz geschnitzt ;o)

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Montag, 03.08.2009
Heut' schifft's (immer noch oder schon wieder.....) Wir drehen uns noch mal um und stehen gegen 10.00 Uhr auf. Wir frühstücken gemütlich und laufen dann mit Beatrix und Werner per pedes (Goretex macht's möglich) von Pontresina nach St. Moritz. Wir trinken einen Kaffee in einem Lokal mit Blick auf den See, fahren dann mit der Rhätischen Bahn wieder zurück nach Pontresina. Da der Zug schon im Bahnhof steht, wir aber noch keine Tickets haben, fragen wir den Schaffner, ob wir im Zug lösen können. Der sagt uns, dass er nach Abfahrt des Zuges zu uns käme und kassieren würde. Das ist dann schon fast in Pontresina (eine Haltestelle davor) Er löst bei Ortrud und mir, Werner und Beatrix fahren auf unserem Ticket mit, und erlässt uns auch den Aufschlag für das Lösen im Zug. Supernett ! So was erlebt man bei unserer Bahn bestimmt nicht.
Für den Rest des Tages landen Ortrud und ich wieder im Bellavita. Zehnerkarte macht's ja möglich. Gegen 18.00 wieder zurück in der Hütte, kochen wir mit mehreren für die ganze Mannschaft. Es gibt "Älpler Makkaroni", eine Spezialität aus der Schweiz, speziell aus den Alpen. Hierzu werden Makkaroni gekocht, zusammen mit gebratenen Zwiebeln, Speck, Sahne mit Käse überbacken. Als Beilage gibt es Apfelmus. Marie-Louise weiß nach etlichen Schweiz-Aufenthalten, wie es geht und kredenzt uns den Auflauf. Ortrud und ich machen Obstsalat mit Vanillecreme zum Nachtisch, Beatrix und Sabine einen Salat als Vorspeise. Wir hauen alle rein. Danach darf der Rest, der nicht gekocht hat, abwaschen. Für den Rest des Abends ist dann noch allgemeines Lesen, Skatkloppen und Weinchentrinken angesagt.

Dienstag, 04.08.2009
Heute soll das Wetter stabil sein – eigentlich. Heute wollen wir eine Gipfeltour machen – eigentlich. Stattdessen: wolkenverhangene Gipfel. Deshalb gehen wir das ganze Rosegtal lang bis zum Lej da Vadret (Gletschersee am Ende es Tales), bis direkt vor den Gletscher - und wieder zurück durch dieses schöne Tal. Auf dem Hinweg finden wir einen Seitenweg, einen ruhigen, sehr schönen Pfad, treffen allerdings auf eine Riesengruppe von Italienern, die mit Kind und Kegel vor uns laufen, überholen einige davon, weiter vorne müssen wir feststellen, dass dieser Pulk irgendwie schier kein Ende nehmen will. Das sind sicher so gefühlte 300 Leute. Irgendwann biegen wir wieder Richtung Elefantenweg ab, obwohl uns hier Mountainbiker von hinten und Pferdekutschen von vorne etwas nerven. Später laufen wir noch unendlich über Stock und Stein bis hin zu Gletscher mit Gletschersee. Dort machen wir Rast und genießen diese schöne Aussicht. Danach laufen wir denselben Weg über Geröll und Bachtobel zurück, Uns kommen Mountainbiker entgegen, die ihre Drahtesel übers Geröll schieben, bzw. tragen, fragen uns, wie die nun mit den Rädern übers Geröll wollen, aber deshalb schieben sie ja wahrscheinlich auch – im Schweiße ihres Angesichtes. Tja, wer sein Radl liebt, der schiebt *g*

Überhaupt beobachten wir das des Öfteren hier im Tal. Moutainbiker, die ihr Rad irgendwie über äußerst unwegsames Gelände bugsieren, mehr oder minder fluchend und schweißtriefend, Gelände, auf dem wir uns als Bergsteiger schon kraxelnd nahezu auf allen Vieren fortbewegen. Meine Frage an die geneigten mountainbikenden oder radwandernden Engadin-Liebhaber: Habt Ihr keine Fahrrad-karten ? Oder gibt's die noch nicht vom Engadin ? Oder ist das jetzt wirklich die neueste Radsportart für ganz Abgedrehte ? Ich weiß ja nicht, vielleicht habe ich auch keine Ahnung vom wahren Mountainbike-Sport und halte ja auch schon meine Klappe, eh ich mich jetzt hier in die Nesseln setze....

Wieder in unserer Behausung angekommen, werden wir von Stefan und Ulla, die sich für 2 Tage an den Comer See verdrückt hatten, lecker bekocht. Der Abend wird noch sehr gemütlich.

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Mittwoch, 05.08.2009
Zunächst wieder wolkenverhangene Berge, das ist aber diesmal Hochnebel, der sich doch schon recht früh auflöst. Zum Glück, denn danach machen wir bei Strahlesonne und blauem Himmel unsere geplanten Gipfeltrips. Ortrud und Dagmar kraxeln heute den Piz Ot hoch, der mir aber noch zu schwierig erscheint, da lt. Rother Wanderführer eine "schwarze Tour" und, wie die beiden auch später bestätigen, wirklich nicht ganz ohne, vor allem der Gipfel, den sie auch nicht bestiegen haben, da er wirklich sehr rutschig-geröllig war, teilweise die Seilversicherungen entweder gar nicht, oder nur unzureichend vorhanden waren. Zudem herrschte Steinschlaggefahr, also nix ohne Helm. Ich laufe mit Beatrix und Werner noch mal den Piz Lagalb. Die zwei machen ihn ja zum ersten Mal, ich nun zum 2. Mal (s. Montag, 27.07.). Zugegeben, es ist kein sehr spektakulärer Berg, auf der Aufstiegsseite nur Geröll, im Winter Skipiste, aber mit Bombenaussicht. Ein guter Einstiegs- und Trainings-Dreitausender. Der Abstieg geht durch ein wunderschönes Tal mit See, Schneefeldern, Fluss und Blumenwiesen, auf denen sich die Murmetiere tummeln.

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Die Sicht ist besser als beim 1. Mal und die Kondition auch ;o)

Donnerstag, 06.08.2009
Heute strahlender Sonnenschein. Es geht auf den Piz Languard, einen der spektakulärsten Gipfel über dem Tal, 3.262 m hoch und noch als "leichter Dreitausender" eingestuft. Dementsprechend viel los ist da oben auch. Von der Hütte auf 3.200 m sind es dann noch 62 m bis zum Gipfel – diese letzten Meter sind eine ziemliche Kraxelei. Oben war dann auch jeder Picknick-Platz besetzt. Machen ein paar Fotos von ganz oben und turnen wieder runter bis zur Hütte, an der wir dann noch eine Suppe essen. Bis auf die Gipfel-Kraxelei ist der Berg ansonsten recht gut zu besteigen. Danach wieder Abstieg. Schade, jetzt wo ich wirklich fit bin, geht es übermorgen wieder zurück ins Flachland *schnief*

Abends wird gegrillt. Im Garten hinter dem Haus befindet sich ein gemauerter Grill und ein großer Tisch mit Bänken, an den wir alle passen. Jeder hat sich sein Grillgut selbst besorgt, für Salat und Nachtisch schmeißen wir zusammen, bzw. es werden Reste verbraucht. Der Grill wird angefacht, das Fleisch draufgeworfen. Nach ca. 1 Stunde ist das Fleisch immer noch nett rosig von innen. In der Küche wird der Herd angeworfen und das Fleisch dort in der Pfanne gegart. Ansonsten sitzen wir noch sehr nett im Garten, bis es irgendwann doch zu kalt wird.

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Endlich ganz oben ! In der Mitte der Piz Lagalb und der Lago Blanco


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Wo isser denn, der Gipfel ? Stehen mitten drauf, sehen allerdings nicht viel davon ;o)

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Ah, ja, Gipfel noch mal von ungefähr 62 m tiefer – So sieht man dann doch mehr....

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..... und noch mal von ganz unten – in der Abendsonne

Freitag, 07.08.2009
Heute lange geschlafen. Das Wetter ist nicht mehr so schön sonnig. Wir fahren noch mal mit dem Sessellift zur Alpe Languard hoch, laufen hinunter durch ein Tal bis zum See, dann noch hoch bis zur Paradis-Hütte. Einen Teil des Weges bin ich ja schon in der 1. Woche (Dienstag, 28.07) mit Beatrix, Werner und Hildegard gelaufen. Wir essen auf der Hütte noch ein Rösti, laufen wieder zurück zur Bergstation und fahren wieder hinunter. Essen noch ein Eis. Langsam müssen wir ja mal unsere letzten Fränkli ausgeben.

Wieder zurück in der Hütte, packen wir schon mal soweit alles zusammen. Dann noch mal zur Sauna. Laufen gegen 22.00 Uhr wieder heim. Ringsherum blitzt es. Wir trinken noch ein Weinchen und lesen. Ich lese "Suvretta Connection" zu Ende. (Bitte demnächst noch weitere Bücher schreiben, lieber nff).

Mit und mit gehen alle Leutchen schlafen. Ortrud und ich machen den Rotwein noch alle. Draußen schüttet es wie aus Eimern.

Gute Nacht, letzte Nacht.

Samstag, 08.08.2009
Alles zusammengepackt und im Auto verstaut, verbraten wir heute noch unseren letzten Eintritt auf der Zehnerkarte für das Bellavita. Das Wetter ist eh nicht so toll. Gegen 16.00 Uhr fahren wir los. Adieu, schönes Oberengadin. War eine schöne Zeit mit Dir. Gerne wieder :-)

Wir fahren durch das wildromantische Unterengadin, vorher verbraten wir unsere aller-allerletzten Franken in einem Café in s-Chanf. Später, schon in Österreich, kehren wir in einem Tiroler Gasthof ein und essen fürstlich: Rösti, Spiegelei und Salat. Danach geht es weiter nach Steinach am Brenner, wo wir in dieser sehr schönen Jugendherbergeübernachten. Wir sind angenehm überrascht: 2-Bett-Zimmer mit normalen Betten, keineStockbetten. Fein! Herrlich ! Richtiges Bettzeug statt Schlafsack, Hütten-Bettlaken und Nackenrolle. Richtige Frottier-Handtücher statt Mikrofaser-Lappen. Eigene Dusche und WC. Wir genießen es.

Wir trinken im hauseigenen Bistro noch ein Weinchen und schmökern in Katalogen des österreichischen Jugendherbergsvereines herum. Die haben schöne Häuser. Wir planen, während diverser Touren hier durch die Lande hier und dort mal zu nächtigen. Um 22.00 Uhr ist Schicht.


Sonntag, 09.08.2009
Nach einem guten Frühstück brechen wir auf, fahren noch am Stubaital entlang, sehen uns hier noch um. Weiter geht es nach Bayern, vorbei am Chiemsee, nach Inzell. Hier bleibt Ortrud noch ein paar Tage zusammen mit einer anderen Freundin. Ich kann leider nicht bleiben. Ich habe zwar noch 1 Woche Urlaub, aber noch ein paar Dinge daheim zu erledigen.

Gegen 17.00 Uhr geht es dann aber endgültig heim für mich und ein sehr schöner Urlaub zu Ende.

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